| “ | Der Schlaf umfing mich schnell und ich wurde sofort von verstörenden Träumen heimgesucht. Ich verspürte eine kosmische und abgrundtiefe Einsamkeit, und Hass gegen mich drang von allen Seiten auf das Gefängnis ein, in dem ich festgehalten wurde. Ich schien gefesselt und geknebelt zu sein und wurde verhöhnt mit gellenden Schreien einer fernen Menschenmenge, die mein Blut wollte. | ” |
— H.P. Lovecraft (1924)
|
Das gemiedene Haus (The Shunned House) ist eine von Lovecraft 1924 verfasste Kurzgeschichte, welche 1937 in Weird Tales das erste Mal veröffentlicht wurde. Das von Lovecraft beschriebene Haus existiert tatsächlich und steht auch heute noch, wobei aus einem Brief hervorgeht, dass die letztendliche Inspiration zu der Geschichte von einem anderem Haus stammt.
| Das gemiedene Haus | |
 | |
| Autor | H.P. Lovecraft |
| Veröffentlichungsdatum | 1937 |
| Bibliothek des Grauens | |
| Vorgänger Kühle Luft |
Nachfolger Der letzte Test |
Die Handlung[]
Das gemiedene Haus beginnt damit, dass der Erzähler und Protagonist über die Geschichte des gemiedenen Hauses erzählt:
Sein Onkel Dr. Elihu Whipple teilt dieselbe Faszination zum gemiedenen Haus, welche auch der Erzähler in seiner Kindheit verspürt hat, weshalb er damit begonnen hat, seine Position als Arzt und angesehener Lokalhistoriker zu nutzen, um detaillierte Aufzeichnungen über des Haus zu sammeln. Diese Unterlagen machte der Doktor seinem Neffen allerdings erst zugänglich, als er älter wurde, da er sonst fürchten musste, dass ein Kind eine Beziehung zum Übernatürlichen darin sehen würde, während er als Erwachsener die Fakten sehr sachlich betrachtete.
Durch die Aufzeichnungen seines Onkels entflammt das Interesse des Erzählers am gemiedenen Haus aufs Neue und er beginnt seinerseits Nachforschungen anzustellen. Im Laufe dieser gelingt es dem Erzähler die Tode und die düsteren Vorkommnisse der Vergangenheit des Hauses in Verbindung zu setzen und berichtet diese gleich seinem Onkel, welcher schließlich darauf besteht, dass es ihre Pflicht sei, dem Schrecken des Hauses ein Ende zu setzen. Zu diesem Zweck planen sie eine Operation von unbestimmter Länge, in welcher sie, mit Ausrüstung und Waffen versorgt, so viele Nächte im gemiedenen Haus bleiben würden, wie es nötig sei, das Böse zu vernichten.
Nicht sicher wie sie das Böse letztendlich zerstören können, sind sie dennoch davon überzeugt, es durch ihren Aufenthalt zumindest herauszulocken. Die Operation endet jedoch in der ersten Nacht mit dem Tod von Doktor Elihu Whipple und der Flucht des Erzählers aus dem gemiedenen Haus. In Folge dessen schlussfolgert dieser, was das Böse im Haus ist, wo es sich befinden muss und wie er es vernichten kann.
Er bestellt Schwefelsäure, Spaten und eine Gasmaske zum gemiedenen Haus und beginnt im Keller zu graben. Schockiert, als er auf den monströsen Körper des, als Vampir bezeichneten, Ursprung des Unheils stößt, beginnt er ihn mit Schwefelsäure zu überschütten und wird daraufhin ohnmächtig.
Am Ende berichtet er dem Besitzer des Hauses von den Vorkommnissen und bedeutet ihm, dass dieses Haus nun von jeglichen Schrecken befreit ist. Der Erzähler sieht sich darin bestätigt, als das fremdartige Unkraut, das bleiche Gras verschwindet und die Vögel sich zum ersten Mal seit Jahrhundert in den Bäumen des Gartens vor dem gemiedenen Haus niederlassen.
Charaktere[]
- Erzähler
- Dr. Elihu Whipple
- Etienne Roulet
- Paul Roulet
Trivia[]
- Der Schrecken des gemiedenen Hauses geht von einem als Vampir bezeichneten Menschen der Familie Roulet aus. Es wird in der Geschichte jedoch nicht eindeutig gesagt, ob es sich um Etienne Roulet oder seinen Sohn Paul Roulet handelt.
