H.P. Lovecraft Wiki
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Dann hörte ich die Geschichte und während er mit kratziger flüsternder Stimme weitschweifig erzählte, erschauderte ich trotz des sommerlichen Tages wieder und wieder.

Nachdem er zu Ende erzählt hatte war mir klar, warum sein Geist sich etwas verwirrt hatte und die Leute in Arkham kaum über die "verfluchte Heide" zu sprechen wagten.

 
— H.P. Lovecraft (1927)


Die Farbe aus dem All
Die Farbe aus dem All
Autor H.P. Lovecraft
Veröffentlichungsdatum 1927
Bibliothek des Grauens
Vorgänger
Zwei schwarze Flaschen
Nachfolger
Pickman's Model

Handlung[]

Die Geschichte beginnt damit, dass ein ungenannter Erzähler von seinem Auftrag berichtet, Messungen durchzuführen, um einen Stausee zur Trinkwasserversorgung von Arkham vorzubereiten. In Arkham hört er jedoch immer wieder Verweise auf die seltsamen Tage und dunkle Gerüchte über eine verfluchte Heide auf seine Fragen, und als er schließlich diesen eigenartigen Fleck grauen Staubes selber durchqueren muss, entschließt er sich, Nachforschungen anzustellen. Durch die wiederholten Aufforderungen, den verrückten Geschichten des alten Ammi keinen Glauben zu schenken, beschließt er schließlich, diesen aufzusuchen, um von ihm mehr zu erfahren. Wenn auch zuerst nicht glücklich über den Besuch, ändert sich die Stimmung von Ammi schnell, als er von dem geplanten Stausee erfährt und in Anbetracht der Tatsache, dass die verfluchte Heide bald unter tiefen Wassern begraben sein würde, beginnt er seine Geschichte über die seltsamen Tage und die Farbe, die aus den Tiefen des Alls zur Erde kam.

Alles, so berichtet dieser, habe mit dem Meteoriten angefangen. Der sei eines Nachts aus dem Himmel gestürzt und in das Zentrum von dem eingeschlagen, was später die verfluchte Heide werden sollte - die fruchtbaren Gärten des Nahum Gardner. Am darauffolgenden Tag machen sich drei Professoren der Miskatonic Universität auf, um den Meteoriten zu untersuchen, welche Ammi und seine Frau zu ihrem Freund begleiten. Der Stein macht die gebildeten Männer stutzig, denn er scheint nicht den Naturgesetzen zu gehorchen und leuchtet leicht in einer eigenartigen Farbe, die niemand beschreiben kann. Als die Professoren am darauffolgenden Tag ihre Forschungen fortsetzen, stoßen sie durch Bohrungen auf eine kleine im Gestein eingeschlossene Kugel, welche nach einem Schlag mit dem Hammer vollständig verschwindet. Überzeugt davon, dass der Meteorit noch weitere dieser Kugeln enthalten würde, kehren die Professoren mit einer Gesteinsprobe in die Universität zurück. Am nächsten Tag berichtet Nahum den Professoren jedoch, dass es in der Nacht zu einem starken Gewitter kam, in welchem Blitze mit ungewöhnlicher Häufigkeit in den Stein einschlugen - am nächsten Morgen gab es außer einer halb verschütteten Grube keinen Hinweis mehr, dass es den Meteor je gegeben hatte.

In den folgenden Monaten beginnt sich die Umgebung zu verändern: Die Bäume tragen erst Obst in ungewöhnlich großer Menge und perfekten Glanz, welches jedoch faulig schmeckt und komplett ungenießbar ist. Tiere hinterlassen zunehmend fremdartigere Spuren im Schnee und beginnen sich auf eine groteske Weise zu verändern. Das Wild weist entstellte Gesichtszüge auf und fremde Tiere scheuen sich immer stärker davor, sich Nahum Gardners Farm überhaupt zu nähern. Schließlich verfärben sich auch die Pflanzen in unnatürlicher Weise, entwickeln einen immer fremdartigen Wuchs und beginnen sich auch ohne Wind zu bewegen, bis sie am Ende nachts sogar schwach in der fremdartigen Farbe des Meteoriten leuchten. Letztlich beginnen die Pflanzen zu verkümmern und verfallen zu grauen Staub, die Tiere sterben auf unerklärliche Weise und die Familie des Nahum Gardner verliert immer mehr den Verstand, bis sie einer nach dem anderen wahnsinnig werden - zwei Söhne verschwinden spurlos, einer stirbt.

Mehrere Wochen vergehen, bis sich Ammi nach diesen letzten Bericht von Nahum überwindet, die Gardners erneut zu besuchen. Dort findet er nur noch Nahum und seine Frau lebendig vor. Die Frau ist jedoch in einem Zustand, in welchem Ammi nur noch eine Möglichkeit sieht, sie von ihren Leiden zu befreien, während Nahum vollständig den Verstand verloren hat. Auf dem Weg zurück zum Wohnzimmer, in welchem Nahum liegt, hört Ammi plötzlich Geräusche, die ihn vor Schreck erstarren lassen und erst als sie verstummen, traut er sich, die Treppe weiterzugehen, um nach Nahum zu schauen. Diesen findet er in einem schrecklichen Zustand, der auf grauenvolle Weise dem der Tiere ähnelt. Doch bevor der letzte Lebensfunke Nahum verlässt, berichtet dieser Ammi in plötzlicher Klarheit des Geistes von der grauenvollen Farbe aus dem All, die mit dem Meteor auf die Erde kam und auch ihn, Ammi kriegen wird, wenn er sich nicht vorsieht. Als Nahum schließlich stirbt, flieht Ammi, muss jedoch am nächsten Tag in Begleitung von einem Leichenbeschauer, drei Polizisten und zwei Ärzten zurückkehren, nachdem er in Arkham den Behörden vom Ende Gardners berichtet hat. Als Ammi zugibt, das Nahum sich vor dem Brunnen im Garten so sehr gefürchtet hat, dass er dort nicht nach seinen verschwundenen Söhnen geschaut hat, beschließen die Polizisten, diesen genauer zu untersuchen. Dort finden sie zu ihrem Unverständnis letztlich auch die Leichen der vermissten Söhne. Das Abschöpfen des Wassers dauert jedoch bis in den späten Abend an und als die Gruppe im Haus der Gardners bespricht, was hier vorgefallen sein könnte, setzt mit der Dämmerung langsam die Dunkelheit ein. Jedoch beginnt mit dem schwindenden Licht der Sonne ein eigenartiges Leuchten immer mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, bis schließlich das gesamte Haus und alles in der Umgebung in der seltsamen Farbe des Meteoriten strahlt. Von Panik erfüllt flüchten die Männer schließlich aus dem Haus und als die Farbe mit einem gleißenden Strahl aus dem Brunnen wieder ins All zurückkehrt, wenden sie sich endgültig von der nun völlig zerstörten Farm der ehemaligen Familie Gardner ab. Ammi, völlig verängstigt, bittet die anderen, ihn zu seinem Haus zu begleiten, denn er sah noch hin, als die anderen sich bereits abgewendet hatten und bemerkte so als Einziger, dass ein Teil der Farbe vom Himmel wieder zurück in den Brunnen fiel.

Nachdem er die Geschichte über die seltsamen Tage von Ammi gehört hat, gibt der Erzähler sofort seinen Beruf auf und beschließt, nie wieder auch nur in die Nähe von Arkham zu kommen - während er nachts immer öfter von der verdrehten und vertrockneten Leiche des alten Ammi träumt.

Charaktere[]

Wiederkehrende Inhalte[]

Trivia[]

  • In "Berge des Wahnsinns" erwähnt der Protagonist an einer Stelle die Farbe aus dem All.
  • Die Lovecraft-Erzählung "Die Farbe aus dem All" wurde von Lovecraft direkt nach der Fertigstellung des Romanes "Der Fall Charles Dexter Ward" verfasst.
  • Lovecraft bemängelte die allzu menschenähnliche Darstellung von Aliens in den meisten Werken anderer Autoren. "Die Farbe aus dem All" sollte aus diesem Grund ein möglichst fremdartiges Alien darstellen.
  • Als die Farbe oder zumindest ein Teil der Farbe die Erde wieder verlässt, tut sie das in Richtung des Sternbildes Schwan.

Hörbücher[]

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